Die wenigsten Adoptiveltern wissen etwas über den leiblichen Vater, da er meist als unbekannt gilt. 
Selbst die Mutter weiß manchmal wenig über ihn, dadurch wird sie wiederum zur Schlampe oder Flittchen abgestempelt und diskriminiert.
Meist wissen aber Adoptionsvermittlungsstellen mehr über den leiblichen Vater, besonders dann, wenn es sich um die Adoption eines Heimkindes handelt oder es eine Jugendhilfeleistung gab. 
Im Allgemeinen geht man in der Vermittlungspraxis von gut einem Drittel dieser unbekannten Vater aus. 
Es kommt auch vor, das die Kindsmutter keine Angaben zum Vater machen kann, da er nur eine flüchtige Bekanntschaft war.
Die Mütter sind aber verpflichtet, zum Wohl des unterhaltsberechtigten Kindes, den Vater anzugeben. 
Die Vaterschaft wird dann vom Jugendamt festgestellt, da dieses automatisch Pfleger für uneheliche Kinder wird. 
Das Jugendamt hat ein sehr großes Eigeninteresse an der Nennung des Vaters, da auch Kosten für eventuelle Heimunterbringungen oder Pflegestellen erbracht werden müssen. 
Es sei denn, die Kindsmutter übergibt das Kind unmittelbar nach der Geburt den Adoptiveltern, dann hat das Jugendamt kein Interesse an der Nennung des Vaters, da dann keine weiteren Kosten für sie entstehen.
Es kann sogar für die Adoption hinderlich sein und diese verzögern. Deshalb nehmen viele Adoptionsvermittler den Kindesvater gar nicht zur Kenntnis, schenken ihm kein Gehör um Komplikationen und Konflikte zu vermeiden. 
In solchen Fällen schreibt man dann, Vater unbekannt oder Aufenthaltsort nicht bekannt, um einen Zeitverlust zu umgehen.

Den Müttern unterschlägt man dann Informationen, da diese sich mit den gesetzten Grundlagen kaum auskennen. 
Es wird also gern auf den Vater verzichtet, wenn kein materielles Interesse des Jugendamtes besteht und ein reibungsloser Ablauf des Vermittlungsgeschehens erfolgen soll. 
Dies hat zur Folge, dass er später sehr schlecht ermittelt werden kann.
Aus diesen Erkenntnissen lässt sich der Eindruck erwecken, dass der unbekannte Vater verschont wird, belastet aber die Kindsmutter, mit dem Vorwurf, verantwortungslos zu sein.

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