Erste Schritte
Egal, ob Sie gerade entlassen wurden, ihre Firma geschlossen wurde oder Sie Ihren Job in einem Anflug von Wahnsinn gekündigt haben, arbeitslos zu sein, ist normalerweise nicht lustig. Angefangen bei den Dokumenten bis hin zur Überarbeitung Ihres Lebenslaufs finden Sie hier Ihren Überlebens-Leitfaden, um sich selbst bei Arbeitslosigkeit gesund, produktiv und finanziell über Wasser zu halten.
Schritt 1: Arbeitslosen-Meldung
Wenn Sie entlassen, gekündigt oder entlassen wurden, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Arbeitslosen-Leistungen. Sie können sich arbeitslos melden und Leistungen erhalten, wenn Sie bestimmte landesspezifische Anforderungen erfüllen, müssen jedoch in der Regel mindestens ein Jahr (in Österreich 7 Monate) bei einem Arbeitgeber gearbeitet haben und aktiv nach Arbeit suchen.
Das Verfahren zur Anmeldung der Arbeitslosigkeit ist von Staat zu Staat unterschiedlich. In den meisten Staaten können Sie sich online arbeitslos melden, in anderen Staaten müssen Sie sich persönlich melden. Ebenso müssen Sie sich mit Ihrem staatlichen Arbeitsamt in Verbindung setzen, um zu erfahren, welche Dokumente Sie benötigen.
Im Allgemeinen müssen Sie diese Dokumente und Daten haben:
- Sozialversicherungsnummer
- Führerschein
- Name, Adresse und Telefonnummer Ihres früheren Arbeitgebers
- Datum, an dem Sie mit der Arbeit begonnen haben
- Datum des letzten Arbeitstages
- Die Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate (mindestens)
Nachdem Sie Arbeitslosengeld beantragt haben, überprüft der Staat Ihren Fall und entscheidet dann, ob Sie berechtigte Ansprüche auf Arbeitslosenunterstützung haben. Der Staat entscheidet auch darüber, wieviel Arbeitslosengeld Sie bekommen bzw. Ihnen zusteht. Die Höhe des Arbeitslosengeld ist von Staat zu Staat und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
In der Regel müssen Sie sich beim Arbeitsamt in Ihrem Staat/Bundesland/Ort melden, denn Sie erhalten nur dann Leistungen, wenn Sie dem Arbeitsmarkt aktiv zur Verfügung stehen. Das heißt, das Sie auch selbst bei der Jobsuche aktiv werden müssen.
Das Arbeitslosengeld wird nur einen gewissen Prozentsatz Ihres bisherigen Endgeldes sein. Also auf jeden Fall wesentlich weniger als bisher.
Sie müssen gegebenenfalls Ihre Bedürfnisse einschränken, weil Sie weniger Geld zum Wirtschaften und Überleben haben (siehe Schritt 3)
Schritt 2: Krankenversicherung
Wenn Sie Ihren Job verlieren, verlieren Sie nicht unbedingt Ihre Leistungen, aber es gibt immer Ausnahmesituationen. Z.B. wenn Sie selbstständig waren. Erkundigen Sie sich unbedingt sofort, welche Leistungen bei Ihnen wegfallen oder wegfallen könnten und reagieren Sie schnell.
Fragen Sie nach Alternativen und handeln Sie, nach Möglichkeit, sofort!
Schritt 3: Reduzieren Sie wiederkehrende Ausgaben
Erstellen Sie einen Haushalts- bzw. Finanzplan
Sie möchten (oder/und müssen) mit Ihrem Geld verantwortungsbewusster umgehen, ein Haushaltsplan kann Ihnen dabei von großem Nutzen sein.
Stellen Sie die Einnahmen den Ausgaben gegenüber. Prüfen Sie, ob Kostenpunkte dabei sind, die eventuell überflüssig sind oder/und Sie darauf verzichten können oder müssen. Legen Sie fest, für was Sie Geld ausgeben wollen oder müssen und legen Sie die Summen fest.
Aber vor allem … müssen Sie sich daran halten.
Wir haben einige Möglichkeiten zusammengestellt, wie und wo Sie eventuell sparen können:
- Versuchen Sie Ihre Energiekosten zu senken (Energie-Spartips finden Sie bei Ihrem Stromanbieter oder im Internet.
- Sparen Sie Geld bei Ihren monatlichen Ausgaben, indem Sie einige Änderungen vornehmen.
- Vergleichen Sie Preise für Kabel, Internet oder Mobiltelefon.
- Entscheiden Sie, ob Sie Ihre Haus-Hypothek refinanzieren möchten.
- Sparen Sie Geld bei Ihren Einkäufen, schauen Sie nach Sonderangeboten und Aktionen.
- Ändern Sie Ihre Ausgabegewohnheiten und automatisieren Sie Ihre Finanzen.
- Da Sie nicht jeden Tag zur Arbeit gehen, besteht die begründete Möglichkeit, dass sich Ihre wiederkehrenden Ausgabe ändern werden. Vielleicht brauchen Sie dieses große Datenpaket nicht mehr auf Ihrem Handy, oder Sie können Ihre KFZ-Versicherung ändern, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Sie nicht mehr zwei Stunden pendeln müssen.
Nicht bezahlen ist keine Option! Setzen Sie sich mit Ihren Anbietern in Verbindung!
Erklären Sie Ihre Situation und die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Anbieter und Vertragspartner mit Ihnen zusammenarbeiten ist in der Regel groß.
Schritt 4: Überarbeiten Sie Ihren Lebenslauf
Jetzt, da Sie Ihre Lebenshaltungskosten geordnet haben, ist es Zeit, sich auf die Suche nach einem neuen Job zu machen. Wenn Sie eine Weile beschäftigt waren, ist Ihr Lebenslauf wahrscheinlich ziemlich veraltet. Sie sollten ihn also überarbeiten, um sich auf eine neue Stellen bewerben zu können.
Wir haben eine Menge verschiedener Tipps und Tricks zur Überarbeitung Ihres Lebenslaufs zusammen getragen. Hier ist so ziemlich das Wichtigste, was Sie wirklich bedenken sollten:
- Fügen Sie neue Erfahrungen hinzu
- Generieren Sie mehr Daten und Ereignisse in Ihrem Lebenslauf
- Löschen Sie überbeanspruchte Begriffe (z. B. motiviert, innovativ usw.)
- Heben Sie Ihre persönliche Ziele, Eigenschaften und Qualifizierungen hervor etc..
- Sie sollten Ihren Lebenslauf so aktualisieren, dass er gut aussieht, vereinfacht und so organisiert ist, dass klar ist, für welche Art von Jobs Sie sich bewerben
- Sobald Sie Ihren Lebenslauf wieder in Form gebracht haben, sollten Sie unverzüglich zur aktiven Jobsuche übergehen.
Schritt 5: Starten Sie Ihre Jobsuche
Niemand mag die Arbeitssuche, aber wenn Sie arbeitslos sind, ist die Arbeitssuche im Wesentlichen Ihre einzige Aufgabe. Behandeln Sie sie also auch so.
Abhängig von der Art des Jobs, den Sie suchen, haben Sie unzählige Möglichkeiten, nach Arbeitsplätzen zu suchen. Die Jobangebote von den staatlichen Arbeitsämtern und herkömmliche Websites sind ein guter Ausgangspunkt. Sie sollten sich jedoch auch auf Nischen-Webseiten umsehen. Haben Sie keine Angst davor, eventuell auch Quereinsteiger-Jobs in Erwägung zu ziehen.
Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitsamt welche Förderungen oder eventuelle Umschulungsmaßnahmen Ihnen zur Verfügung stehen und welche Vorraussetzungen Sie dafür mitbringen müssen.
Wenn Sie eine Stelle finden, für die Sie sich bewerben möchten, müssen Sie in der Regel ein Anschreiben verfassen. Ein Anschreiben, das tatsächlich gelesen wird.
Schritt 6: Wie schreibe ich so ein Anschreiben, damit beim Arbeitgeber auch tatsächlich Interesse weckt?
- Welche Schulbildung haben Sie? Grundschule? Hauptschule? Realschule oder Gymnasium? Fachausbildung? Qualifikationen? Studium?
- Welche Charaktereigenschaften zeichnen Sie aus? Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Ordnungsliebe etc.
- Sind Sie ein Einzelgänger oder ein Team-Player?
- Erstellen Sie für jede Stelle und für jeden potenziellen Arbeitgeber ein individuelles Anschreiben.Vermeiden Sie Standardisierungen.
- Fügen Sie Ihrem Anschreiben einen starken Schlusssatz hinzu, um Ihre getätigten Aussagen zu bekräftigen. Erklären Sie Ihrem zukünftigem Arbeitgeber, warum er ausgerechnet Sie einstellen sollte. Geben Sie ihm das Gefühl, das er eigentlich nur auf Sie und Ihre Bewerbung gewartet hat.
Schritt 7: Bleiben Sie gesund und produktiv
Wenn Sie alle diese Details für die Arbeitslosenmeldung, die Sicherstellung aller Leistungen und die Senkung Ihrer Haushaltskosten durchgearbeitet und sich für Jobs beworben haben, steht Ihnen wahrscheinlich viel Zeit zur Verfügung.
Zunächst wird Ihnen dies ziemlich beeindruckend erscheinen, aber mit der Zeit werden Sie wahrscheinlich die psychologischen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit spüren. Dagegen können Sie aber ebenfalls etwas tun.
Das Wichtigste, worauf Sie sich konzentrieren sollten, ist sicherzustellen, dass Sie sich nach wie vor einen geregelten Tagesablauf erhalten sollten. Wie bereits erwähnt, kann das Einhalten eines Zeitplans bei Arbeitslosigkeit – mit geregelten Aufgaben, Mahlzeiten und Zeiten mit der Familie – ein großer Segen für Ihr seelisches Wohlbefinden sein.
Dinge, die Sie tun sollten, wenn Sie gerade arbeitslos wurden:
Wenn Sie ohne Vorwarnung entlassen wurden, haben Sie wahrscheinlich Panik. Sie brauchen schnell wieder einen neuen Job. Die Job-Suche wird aber nicht jeden Tag ausfüllen. Natürlich wird Ihr Zeitplan jetzt anders sein und jeder Tag wird eine neue Herausforderung sein.
- Leben Sie nicht einfach in den Tag hinein.
- Suchen Sie sich Aufgaben, arbeiten Sie an persönlichen Projekten.
- Setzen Sie sich eigene Ziele. Damit können Sie unter Umständen verhindern, dass das Gefühl des „Nicht mehr gebraucht werdens“ nicht an Sie heran kommt.
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Aufgabe oder ein Projekt zu finden, gibt es viele Möglichkeiten sich anderweitig zu betätigen.
- Freiwilligen-Arbeit
- ein neues Hobby finden
- Sportliche Betätigung
- Weiterbildung
- Neben-Job usw.
Viel Glück beim Suchen und Finden eines neuen Arbeitsplatzes.