Eltern & Adoption

„Wie sollte man nach außen mit Adoption umgehen?“ beantworten Eltern eher damit, dass man nach außen hin vorsichtig bleiben sollte.
Im Kindergarten sind die Auswirkungen für das Kind eher gering. In der Schule aber ist ein Kind dann von der Einschätzung der Lehrer abhängig.
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Menschen heute aufgeklärter sein müssten. Dies wird von Betroffenen im Großen und Ganzen in Frage gestellt.
Persönliche Erfahrungen von Eltern und anderen Betroffenen haben gezeigt, dass auch heute noch große Vorurteile herrschen und der Umgang zum Thema eher hilflos und unsicher ist.
Selbst Pädagogen stehen diesem Thema meist hilflos gegenüber.
Wenn Adoptiveltern sich dazu entschließen, dem Kind seine Geschichte mitzuteilen, ist es für sie sehr schwer, ihre eigenen schwierigen Gefühle ihrem Kind nicht zu zeigen.

Dasselbe trifft auf leibliche Eltern zu, die einem Geschwisterkind sagen wollen, dass es noch eine Schwester oder Bruder gibt.
Verunsicherung und Ängste sind dabei vorherrschend.
Die leiblichen Eltern haben es bei einem Gespräch mit dem Geschwisterkind wesentlich schwerer, da es an ihrer Geschichte meist nicht viel Positives gibt.
Dieses Gespräch wird bei dem Kind in einem negativen Licht stehen und im Endeffekt, die Eltern auch.
Dabei werden Gründe für das Handeln der Eltern, dem Geschwisterkind relativ gleichgültig sein.
Es wird dabei immer nur sehen, dass ihm die Eltern eine wichtige Person bewusst entzogen haben.

Eine daraus resultierende, negative Einstellung zu den Eltern, kann verheerende Auswirkungen auf die ganze Familie haben.
Die Adoptiveltern bekommen manchmal, gerade bei Kindern in der Pubertät, das Gefühl, getestet zu werden.
Am besten kann man diese Gefühle ausblenden, wenn man von der Notwendigkeit dieser Aufklärungsarbeit überzeugt ist und sich gut vorbereitet hat.
Gelassenheit und Ruhe sollten eine wichtige Voraussetzung für ein Gespräch mit Kind sein.
Die Adoptiveltern sollten vor Allem aber wissen, dass Kinder, die mit Liebe, Wärme und Geborgenheit groß geworden sind, ihre Adoptiveltern meist als ihre wahren Eltern ansehen werden.
Jüngere Kinder sind meistens unvoreingenommener – gelassener – bei diesen Gesprächen als Erwachsene.
Das Kind spürt instinktiv, ob die Adoptiveltern, die Tatsache, dass sie es adoptiert haben, als positive oder negative Tatsache empfinden.
Wenn diese Einstellung positiv ist, wird das adoptierte Kind die Adoption von Anfang an als etwas Schönes und durchaus normales empfinden.
Man sollte dabei aber nicht außer Acht lassen, dass das durchaus eine gewisse Verletzlichkeit bei dem Kind auslösen kann.
Das heißt:
Adoption muss von allen Familienmitgliedern gelebt werden.
Wenn die ganze Familie die Adoption des Kindes als *normal* ansehen und die Geschichte der leiblichen Eltern nicht nur in eine negative Sichtweise pressen, kann man den Lebensweg des adoptierten Kindes in positive Bahnen lenken.
Adoptierte sind meist verletzlicher als andere Menschen.
Diese Verletzlichkeit können Adoptiveltern ihren Kindern nicht abnehmen, sollten aber immer da sein, um den Schmerz mit ihnen gemeinsam zu tragen.

Autor: Chris W.

Hier finden Sie weiteres Informationsmaterial zum Thema Adoption & Familie.




Wieviel Wahrheit darf sein?

Die eigentliche Herkunft ist für alle Adoptierten eine existenzielle Frage. Im Allgemeinen wird die Vergangenheit als nicht existent betrachtet, um den adoptierten Kindern einen Neuanfang zu ermöglichen.Teilweise werden sogar noch die Dokumente, die die Namen der leiblichen Eltern, den Status der Geburt und die Umstände, die zur Adoption führten, vernichtet. Argumentiert wird bei dieser Vorgehensweise mit dem Schutz der zu adoptierenden Kinder. Sicher ist das von diesen Behörden einerseits sogar gut gemeint. Andererseits beraubt werden diese Kinder ihrer Identität beraubt.

Beispiel: Die Inkognito-Adoption
Sie soll eine ungestörte Entwicklung des Kindes in der Adoptivfamilie gewährleisten. Damit soll auch verhindert werden, das die leiblichen Eltern irgendwann einmal in die Privatsphäre der Adoptivfamilie eindringen und das Kind verunsichern könnten. Somit sollen auch von vornherein Entwicklungsstörungen bei dem adoptierten Kind vermieden werden.
Diese Anonymität soll aber auch den leiblichen Eltern die Möglichkeit geben, sich schneller mit der, einmal getroffenen Entscheidung zur Adoption, abzufinden und ein neues Leben ohne Konflikte anfangen zu können.
Da jedoch immer mehr Adoptierte früher oder später (nachdem sie von ihrer Adoption erfahren haben) in eine Identitätskrise fallen, werden zunehmend andere Adoptionsformen gefordert.

Das Interesse an den eigenen Wurzeln
Adoptierten haben meist nur wenige Informationen über die leiblichen Eltern, über andere Verwandte überhaupt keine. Adoptierte Erwachsene begeben sich aus den verschiedensten Gründen auf die Suche nach den eigenen Wurzeln:
– medizinische Informationen
– Informationen zu den Umständen der Adoption

 

Geschwistersuche

Bei Adoptionen wird die Herkunft noch vielfach geheim gehalten.
Die eigentliche Herkunft ist für alle Adoptierten eine existenzielle Frage. Im Allgemeinen wird die Vergangenheit als nicht existent betrachtet, um den adoptierten Kindern einen Neuanfang zu ermöglichen.Teilweise werden sogar noch die Dokumente, die die Namen der leiblichen Eltern, den Status der Geburt und die Umstände, die zur Adoption führten, vernichtet. Argumentiert wird bei dieser Vorgehensweise mit dem Schutz der zu adoptierenden Kinder. Sicher ist das von diesen Behörden einerseits sogar gut gemeint. Andererseits beraubt werden diese Kinder ihrer Identität beraubt.

 

Geburtenregisterauszug

In Deutschland hat jeder Adoptierte das Recht ab dem 16. Lebensjahr einen Geburtenregisterauszug zu beantragen. Dieser Registerauszug enthält in der Regel die Namen beider leiblicher Elternteile. Ab dem 18. Lebensjahr kann der/ die Adoption Einsicht in die Adoptionsakte nehmen. Die Adoption schafft ein Eltern-Kind-Verhältnis zwischen dem Adoptierten (Wahlkind) und den Adoptierenden (Wahlvater, Wahlmutter, Adoptiveltern). Ab dem vollendeten 5. Lebensjahr haben Kinder das Recht, vor einer Adoption “gehört” zu werden. Obwohl die UN-Kinderrechtskonvention ein Recht des Kindes auf Kenntnis der leiblichen Eltern vorsieht, fehlt eine ausdrückliche Bestimmung im österreichischen Recht.
Für Mitarbeiter der Jugendämter ist es immer schwer zu entscheiden, wie viele und vor allem welche Informationen sie an die Adoptierten heraus geben sollten.
Wie sollen sie entscheiden, welche Informationen die Adoptierten verletzen oder sie in eine tiefe Lebenskrise stürzen?
Adoptierte wollen auf gar keinen Fall belogen werden, sie fordern die ganze Wahrheit.
Nach der durchgeführten Adoption gelten Adoptierte rechtlich als nicht mehr verwandt mit der Herkunftsfamilie, sie werden zu fremden Personen. 
Oft erhalten Adoptierte auch einen neuen Vornamen, somit eine völlig neue Identität.
Die Suche nach der Herkunft ist deshalb für viele Adoptierte sehr mühselig. 
Für Herkunftseltern ist es sehr schwierig nach ihren Kindern zu suchen. Die Aufdeckung der Adoption kann  nur mit Zustimmung der Adoptiveltern und des Kindes erfolgen.
Diese Regelung wird nicht selten dahingehend missverstanden, dass Adoptiveltern auch gegenüber ihrem adoptierten Kind die Adoption verschweigen oder dessen Versuche, etwas über die eigene Herkunft zu erfahren oder auch Kontakt zu leiblichen Verwandten aufzunehmen, unterbinden dürften. Dem aber ist nicht so.

Das Bundesverfassungsgericht

hat in den letzten Jahren mehrfach entschieden, dass jeder Mensch, auch der Minderjährige, ein Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung hat.
Gelegentlich kommt es noch vor, dass Anfragen der abgebenden Mütter nicht an die Adoptierten, auch wenn sie schon volljährig sind, weitergeleitet werden. Die Ämter meinen, leibliche Mütter hätten keinen Anspruch, dass die Behörden ihnen behilflich sind. 
Adoptierte und Herkunftsmütter haben oft die gleichen Gefühle wie Angst, Schmerz Verzweiflung und Trauer. 
Viele Adoptierte suchen, aufgrund der mangelnden Mithilfe einiger Jugendämter, auf eigene Faust nach ihren Verwandten. 
Es ist erstaunlich, wie erfolgreich sie dabei sein können. Bei der eigenen Suche nach leiblichen Verwandten wenden sich die Suchenden an Meldeämter, Standesämter, Suchdienste usw.
Wenn sich Adoptierte auf die Suche begeben wollen, haben sie mehrere Möglichkeiten:
- Anforderung einer Personenstandsurkunde beim Geburtsstandesamt
- Nachfrage bei der Personenstandsbehörde (Einblick in das Geburtenbuch)
- Antrag auf Auskunft bei Meldeamt nach der Wohnanschrift d. leibl. Eltern
- Antrag auf Einsicht in die Adoptionsakte beim zuständigen Jugendamt

Autor: Chris W.




Leibliche Mutter & Adoptierte

Eine Mutter trägt ihr Baby 9 Monate lang unter dem Herzen. In dieser Zeit entsteht ein sehr sensibles und intensives Band zwischen Mutter und Kind, das sich aber noch intensiviert, wenn man das Kind dann hegt und pflegt und aufwachsen sieht.
Viele Kinder, die heute erwachsen sind, suchen ihre leibliche Mutter.
Ich habe vielfach erlebt, dass gerade Herkunftsmütter eine Kontaktaufnahme zu dem suchenden Kind verweigern.
Und ich habe miterleben müssen, wie diese Weigerung von den Kindern aufgenommen wurde.
Es war von Unverständnis, Ratlosigkeit, Wut bis gar eine Verurteilung der Mutter alles, was man sich vorstellen und auch was man sich nicht vorstellen kann, dabei.

Tun Sie das nicht! Verurteilen Sie Ihre Mutter nicht!

Warum?
Nun ja, dazu muss man etwas *um die Ecke* denken.
Ich bin selbst eine Herkunftsmutter und spreche daher aus meinen eigenen Erfahrungen.
Meine Geschichte ist auch alles andere, nur nicht Alltäglich.Ich spreche hier von den Gefühlen einer Mutter.
Warum also kommt es vor, dass Herkunftsmütter den Kontakt zu ihrem leiblichen Kind ablehnen?
Aus Scham. Und weil sie Angst haben.
*Vor mir braucht man doch keine Angst haben* werden Sie jetzt sagen.
Sicher, aber so einfach ist das nicht.
Ob man jetzt einer Mutter das Kind in der ehemaligen DDR oder in der BRD weggenommen hat, bleibt sich eigentlich gleich. Denn ob da oder da, es ist für die immer Mütter beschämend, das man ihnen das oder die Kinder entzogen hat.
Auch wenn eine Mutter ihr Kind freiwillig weggeben oder die Adoptionspapiere unterschrieben hat, sollte man die Gründe hinterfragen. Denn nichts geschieht ohne Beweggründe.
Sie können auch nicht im Vorfeld wissen, ob Ihre leibliche Mutter tatsächlich *freiwillig* die Papiere unterschrieben hat oder ob sie dazu gedrängt wurde und unter massivem psychischem Druck stand.

Wissen Sie das wirklich? Man hat es Ihnen auf dem Jugendamt gesagt?

Das muss aber nicht stimmen.
Eine Mutter schämt sich z. B., weil
– die Familiensituation durch Alkohol und/ oder häuslicher Gewalt nicht so war, wie sie eigentlich hätte sein sollen.
– weil das Kind eventuell das Ergebnis einer Vergewaltigung war.
– weil das Kind durch eine Inzestbeziehung entstanden ist.
– weil die Mutter, aus irgendeinem Grund, im Gefängnis war (in der DDR vielfach ohne Grund, nur weil sie nicht linientreu war)
– weil sie von den eigenen Eltern (bei minderjährigen Müttern)unter Druck gesetzt wurde und diesem Druck nach gegeben hat.

Die Gründe sind vielfältig und bei allen Müttern, von der Familien- bzw. Vorgeschichte anders.
Die Folgeerscheinung dieser Scham ist Angst.
Angst, davor
– dem Kind erzählen zu müssen, was damals wirklich passiert ist.
– dem Kind ihre eigene Version der Geschehnisse glaubhaft machen zu müssen, 
wenn dem Kind von der Adoptivfamilie oder vom Jugendamt die damalige Situation völlig anders geschildert wurde.
– auf Unverständnis bei dem Kind zu treffen, was die damalige Situation und/oder die Beweggründe für das Handeln der Mutter betrifft.
– auf Ablehnung bei dem Kind zu stoßen, nachdem die Mutter dem Kind ihre damalige Lage geschildert hat.

Der prekärste Angstpunkt dieser Mütter aber ist folgender:

Stellen Sie sich bitte diese Situation vor:

Sie wollen, ohne oder mit wenigen Vorkenntnissen zu der damaligen Situation, zu Ihrer Mutter gehen. 
Nach langem Überlegen stimmt Ihre Mutter einem Wiedersehen zu. 
Wenn Sie sich dann gegenüber sitzen, erzählt sie Ihnen, was damals passiert ist. 
Sie sind entweder schockiert oder haben für die Beweggründe Ihrer Mutter keinerlei Verständnis und brechen die Beziehung ab.

Fast alle Mütter die ihr Kind auf eine ungerechtfertigte Art und Weise verlieren und das ist völlig unabhängig davon, wie die damalige Situation aussah, sterben in diesem Moment einen seelischen Tod.
Das oder die Kinder dann ein 2. Mal zu verlieren verkraften sie nicht. 
Ich kenne Mütter die daraufhin Selbstmord begangen haben. Die meisten Mütter wissen aber im Vorfeld, das sie es niemals verkraften könnten das Kind ein 2. Mal zu verlieren und lehnen deshalb eine Kontaktaufnahme ab.

Glauben Sie mir – die Seele Ihrer Mutter weint – wenn Sie Ihnen mitteilen lässt, dass sie keinen Kontakt zu Ihnen wünscht.
Das ist kein Egoismus Ihrer Mutter oder etwa deshalb, weil sie Sie vielleicht nicht liebt oder nie geliebt hat. Nein, das ist reiner Selbstschutz. Um nicht im Nachhinein noch an den Geschehnissen kaputt zu gehen.

Versuchen Sie bitte, egal welche Entscheidung Ihre Mutter trifft, Verständnis für sie auf zu bringen. Vielleicht kommt doch noch der Tag, an dem sich Ihre Mutter es anders überlegt und Sie doch noch sehen will.
Weil sie dann vielleicht die Kraft hat auch eine Ablehnung durch Sie zu verkraften.

Eva Siebenherz

 




Abgebende Mütter

In unserer Gesellschaft werden abgebende Mütter oftmals ausgegrenzt und diskriminiert, da dies in der Vergangenheit gegen die christliche Moral verstieß.
Heute hält man den Müttern vor, dass sie vermutlich keine Verhütungsmittel verwenden, oder nicht verantwortungsvoll damit umgehen.
Oftmals entziehen sich die Väter der Verantwortung ihrer außerehelichen Sexualität, sie drängen zur Abtreibung, anstatt mit der werdenden Mutter nach Lösungen zu suchen.
Sollte die werdende Mutter dann nicht darauf eingehen, ist meist das Ende der Beziehung vorprogrammiert.
Einige Frauen fühlen sich allein für die Verhütung sowie auch für die Schwangerschaft verantwortlich, da die Väter sich dafür nicht verantwortlich fühlen.
„Das ist die Sache der Frau“ – ihrer Meinung nach.
Aus diesen Gründen werden diese Kinder meist zu Adoption freigegeben.
Aber bei weitem sind nicht alle Väter so verantwortungslos, oftmals ist die wirtschaftliche Basis einfach nicht gegeben.
Geht es der Mutter ebenso, kommt es meist zur Adoptionsfreigabe des Kindes.
Die fehlende notwendige Beratung der Jugendämter trägt seinen Teil dazu bei.
Deshalb geben die Mütter ihre Kinder meist nicht freiwillig ab, sie werden vom Partner, den Eltern oder dem Jugendamt dazu gedrängt.
Es fehlt an der nötigen Beratung durch die Jugendämter, um nach geeigneten Lösungen zu finden.

Autor: Eva Siebenherz

Jedes Schicksal ist Einzigartig! – Deshalb Respekt!




Familie in Zahlen 2017

 

Das Österreichische Institut für Familienforschung an der Universität Wien (ÖIF) führt als unabhängiges wissenschaftliches Institut anwendungsorientierte Studien und Grundlagenforschung zur Struktur und Dynamik von Familien, Generationen, Geschlechtern und Partnerschaften durch. Die Kooperation mit internationalen Forschungseinrichtungen und die familienpolitische Beratung zählen dabei ebenso wie die umfangreiche Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu den Hauptaufgaben des…

 

 

 

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Eltern

Es gibt verschiedene *Familien – Arten*:

leibliche Familien
Pflegefamilien
Adoptivfamilien
Patchworkfamilien
gleichgeschlechtliche Familien

Kinder, die in solch einer Familie leben (ausgenommen, sie leben bei den leiblichen Eltern), sind Kinder mit 2 Familien.
Bei leiblichen und Adoptiveltern sind Freude und Trauer ungleichmäßig verteilt. Freude für die Eltern, deren Wunsch nach einem eigenen Kind unerfüllt bleibt. Für sie ist Adoption eine Chance. Die Chance, ein Kind glücklich zu machen und selbst dadurch glücklich zu werden. Für Eltern und abgebende Mütter ist dieses Thema, in den meisten Fällen, mit unendlicher Trauer und oft auch Wut verbunden.
Die Familien adoptierter Kinder:
Die leibliche Familie, in der sie einmal gelebt haben, und die Familie, in der sie jetzt leben .
Von der Herkunftsfamilie stammen sie ab, von den Adoptiveltern wurden sie angenommen.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Adoptierte erfahren, dass sie adoptiert wurden, war die Adoptivfamilie die einzige Familie.

Ab diesem Zeitpunkt (zumindest ist das bei zwei Drittel aller Adoptierten so) gehören sie zu 50% zu der leiblichen und zu 50% zur Adoptivfamilie.
Das heißt, dass der/die Adoptierte nicht mehr genau weiß, wo er/sie wirklich hingehört.
Das kann die ganze Familie belasten. Deshalb ist es eigentlich wünschenswert, wenn Adoptiveltern ihre Kinder bei der Suche nach den leiblichen Eltern unterstützen.
Doch leider tun das die wenigsten Adoptiveltern.

Obwohl beide Familien für den Adoptierten selbst eine große Bereicherung sein könnten.
Adoption ist ein lebenslanger Prozess, der niemals ganz abgeschlossen werden kann.

Autor: Chris W.

 

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Beeinträchtigt-Unbeeinträchtigt-adoptiert

Die angeborene und die „an- adoptierte“ Identität.
Das ist für 95% aller Adoptierten meist ein lebenslanger Spagat. Ein Spagat, der für ca. 50% der Adoptierten oft nicht ohne Folgen bleibt.
Unter Adoptierten, die unter diesem Spagat mehr leiden als andere, gibt es viele, die dadurch noch mehr Identitäten entwickeln, Scheinidentitäten, allgemein als Persönlichkeitsstörung, auch unter dem Namen Borderline bekannt.
Es ist durchaus angebracht, Kinder und Jugendliche, nach verschiedenen Punkten zu unterscheiden:
Unbeeinträchtigte Kinder und jugendliche Kinder, die in einem normalen Umfeld bei den leiblichen Eltern aufwachsen, erleben ihre Kindheit wie viele andere auch.
Eben „normal“ mit allen Höhen und Tiefen – also nichts Besonderes.
Beeinträchtigte Kinder und jugendliche, beeinträchtigte Kinder sind solche, die in ab-normalen Familienverhältnissen aufwachsen (Alkohol – und Drogenmissbrauch, häusliche Gewalt, schwere Krankheitsfälle oder Tod) sind oft Außenseiter, introvertiert und nur schwer in die Gesellschaft ein zu gliedern.

Adoptierte Kinder und jugendliche Adoptierte sind anders. Adoptierte sind vielfach durch die Adoption, die Adoptionsfolgen und das Umfeld gestört.
Mehr oder weniger, das kommt darauf an, wie ausgeprägt die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen ist.
Die Gesellschaft, zumindest aber die Adoptiv-Familie (wenn bei einigen auch nur unterschwellig) und deren Verwandtschaft erwartet, dass das Adoptivkind der Familie seine Dankbarkeit dafür erweist, das es in „geordneten Verhältnissen aufwächst und es ihm an nichts fehlt“.
Viele Adoptivkinder (vor allem 90% der, in der DDR adoptierten Kinder) werden bzw. wurden mit sehr viel Strenge erzogen. Pubertäres Verhalten wird/wurde nicht toleriert.
Adoptivkinder haben/hatten das große Problem (bis auf wenige Ausnahmen), dass sie nie wirklich sie selbst sein dürfen/durften.
Sie leben als „Schattenmännchen“ in der Gesellschaft.
Wenn sie ihre ureigenste Individualität wirklich werden lassen, verbunden mit einem eventuell etwas „rebellischem“Verhalten, wird dieses sofort den „Genen“ der Herkunftsfamilie angelastet und nicht etwa den Erziehungsmethoden der Adoptiv-Familie.
Als Kind hat man leider nie eine Wahl. Egal, ob es Scheidungen oder eine Adoption ist. In beiden Fällen werden die Kinder nicht gefragt, bei wem sie bleiben oder zu wem sie gehen möchten. Sicher, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Nicht alle Adoptierten treffen es schlecht. Das trifft nur auf eine kleine Gruppe Adoptierter zu. Formal gesehen. Die Sichtweisen der Adoptierten selbst, später als Erwachsene, sind vielfältig und meist völlig anders, als das eigene Erleben als Kind.

... Wer bin ich?

 

Autor: Eva Siebenherz

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Adoptionsvermittlung

Wohl des Kindes als Leitgedanke der Adoption

Eine Adoption soll dem Kind Geborgenheit und Zuwendung unter Ach- tung der eigenen Biografie in einer neuen Familie sichern. Seine Lebensbedingungen sollen sich im Vergleich zur bisherigen Situation durch die Annahme so verbessern, dass eine stabile und positive Persönlichkeitsentwicklung erwartet werden kann.

Die Adoption eines Kindes wird dabei erst dann in Betracht gezogen, wenn feststeht, dass eine Lebensperspektive in der Herkunftsfamilie auch mit Unterstützungsangeboten nicht vorhanden ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tips für Herkunftseltern

Adoption – egal welcher Art – ist eine dauerhafte Trennung von Mutter und Kind.
Die frühe Bindung zwischen Mutter und Kind ist ein entscheidender Lebensabschnitt für beide und kann bei einer Trennung zu einer Frühtraumatisierung des Kindes führen.
viele Herkunftsmütter beklagen später, dass sie sich bei der Entscheidung von anderen beeinflussen oder sogar drängen lassen haben, z.B. von Personen, zu denen ein Abhängigkeitsverhältnis in irgendeiner Art besteht, wie Eltern, Partner usw. Ohne diese schwierige Situation abwerten zu wollen, das Kind wird es – wenn überhaupt – nur schwer nachvollziehen können.

Es kann für den Moment durchaus als persönlich richtige Entscheidung erscheinen. Es kann sich aber im Laufe der Zeit herausstellen, dass die Weggabe des Kindes die größte Fehlentscheidung des Lebens war.
Eine Freigabe ist eine endgültige Entscheidung gegen das Kind, welche nicht widerrufen werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Herkunftsfamilien

Das Kinder und Jugendhilfe-Recht stellt Eltern, die mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind, in den Mittelpunkt staatlicher Hilfsangebote. Das Gesetz geht davon aus, dass leibliche Eltern in der Regel das natürliche und höchste Interesse am Wohlergehen ihrer Kinder haben.

Auch im Falle einer Fremdunterbringung ist die Zusammenarbeit verpflichtend. Ob die Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder noch ganz oder teilweise inne haben, spielt hierbei keine Rolle. Geregelt ist dies im §37 Abs. 1 SGB VIII.

Die Aufgabe zum Wohle des Kindes einen gemeinsamen Weg zu gehen, bedarf viel Engagement, guten Willen und vor allem die Akzeptanz dieser in der Regel ungleichen Partnerschaft.

 

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