Beeinträchtigt-Unbeeinträchtigt-adoptiert

  Adoption, Familie, PDF`s auf einen Blick
image_pdfimage_print

Die angeborene und die „an- adoptierte“ Identität.
Das ist für 95% aller Adoptierten meist ein lebenslanger Spagat. Ein Spagat, der für ca. 50% der Adoptierten oft nicht ohne Folgen bleibt.
Unter Adoptierten, die unter diesem Spagat mehr leiden als andere, gibt es viele, die dadurch noch mehr Identitäten entwickeln, Scheinidentitäten, allgemein als Persönlichkeitsstörung, auch unter dem Namen Borderline bekannt.
Es ist durchaus angebracht, Kinder und Jugendliche, nach verschiedenen Punkten zu unterscheiden:
Unbeeinträchtigte Kinder und jugendliche Kinder, die in einem normalen Umfeld bei den leiblichen Eltern aufwachsen, erleben ihre Kindheit wie viele andere auch.
Eben „normal“ mit allen Höhen und Tiefen – also nichts Besonderes.
Beeinträchtigte Kinder und jugendliche, beeinträchtigte Kinder sind solche, die in ab-normalen Familienverhältnissen aufwachsen (Alkohol – und Drogenmissbrauch, häusliche Gewalt, schwere Krankheitsfälle oder Tod) sind oft Außenseiter, introvertiert und nur schwer in die Gesellschaft ein zu gliedern.

Adoptierte Kinder und jugendliche Adoptierte sind anders. Adoptierte sind vielfach durch die Adoption, die Adoptionsfolgen und das Umfeld gestört.
Mehr oder weniger, das kommt darauf an, wie ausgeprägt die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen ist.
Die Gesellschaft, zumindest aber die Adoptiv-Familie (wenn bei einigen auch nur unterschwellig) und deren Verwandtschaft erwartet, dass das Adoptivkind der Familie seine Dankbarkeit dafür erweist, das es in „geordneten Verhältnissen aufwächst und es ihm an nichts fehlt“.
Viele Adoptivkinder (vor allem 90% der, in der DDR adoptierten Kinder) werden bzw. wurden mit sehr viel Strenge erzogen. Pubertäres Verhalten wird/wurde nicht toleriert.
Adoptivkinder haben/hatten das große Problem (bis auf wenige Ausnahmen), dass sie nie wirklich sie selbst sein dürfen/durften.
Sie leben als „Schattenmännchen“ in der Gesellschaft.
Wenn sie ihre ureigenste Individualität wirklich werden lassen, verbunden mit einem eventuell etwas „rebellischem“Verhalten, wird dieses sofort den „Genen“ der Herkunftsfamilie angelastet und nicht etwa den Erziehungsmethoden der Adoptiv-Familie.
Als Kind hat man leider nie eine Wahl. Egal, ob es Scheidungen oder eine Adoption ist. In beiden Fällen werden die Kinder nicht gefragt, bei wem sie bleiben oder zu wem sie gehen möchten. Sicher, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Nicht alle Adoptierten treffen es schlecht. Das trifft nur auf eine kleine Gruppe Adoptierter zu. Formal gesehen. Die Sichtweisen der Adoptierten selbst, später als Erwachsene, sind vielfältig und meist völlig anders, als das eigene Erleben als Kind.

... Wer bin ich?

 

Autor: Eva Siebenherz

Hier finden Sie weiteres Informationsmaterial zum Thema Adoption.