Adoptionen in der DDR

Der Verfasser beschäftigt sich mit autobiographischen Konstruktionen von Adoptierten der ehemaligen DDR. Die narrativ-biographischen Interviews, auf deren Grundlage der Autor Erlebensprozesse rekonstruiert, wurden kürzlich geführt und rücken so auch den gesetzlich veränderten Rahmen von Adoptionen in den neuen Bundesländern gegenüber den Gesetzen der DDR in den Blickpunkt. Die biographischen Strukturierungen unterliegen so einer doppelten Brechung: Der Veränderung der gesellschaftlichen Situation durch die rechtlichen und sozialen Bedingungen der ‚Nach-Wendezeit’ und dem interpretierenden Rückblick von Erwachsenen auf ihre meist nicht gekannte ‚Lebensbedingung Adoption’. Die Untersuchung wirft somit einmal ein Licht auf große gesellschaftliche Veränderungen, die im Sektor der Adoptionsgesetze und des Jugendrechts durch die Vereinigung der beiden deutschen Staaten erfolgten, zum anderen auf die Thematik des Erlebens der eigenen Adoptionsgeschichte. Die Studie liefert damit einerseits einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Transition der neuen Bundesländer, zum anderen verspricht sie Hinweise auf Adoptionspraxen, die unmittelbar für das gegenwärtige Erleben und das durch Jugendämter unterstützte Procedere von Adoptionen relevant sind. Diese in fallrekonstruktiver Arbeit gewonnenen Erkenntnisse versprechen nicht zuletzt im Blick auf die Anwendbarkeit der Ergebnisse bei der jugend- amtlichen Adoptionsvermittlung und in der Begleitung von Adoptierten bei später Adoptionsoffenbarung einen großen Nutzen und lassen entsprechende fachliche Aufmerksamkeit erwarten… weiterlesen

Hier finden Sie weiteres Informationsmaterial zum Thema Adoption.