Adoptierte suchen ihre Herkunft

Ein jeder Adoptierter begibt sich früher oder später auf Herkunftssuche. Es gibt Fragen, auf die er/sie eine Antwort sucht. Das Thema lässt dem Einzelnen keine Ruhe.
Fragen wie:

-Warum wurde ich zur Adoption frei gegeben?
-Habe ich noch Geschwister?
-Wenn ja, wo kann ich sie finden?
-Wo sind meine Wurzeln?
-Welche Krankheiten traten in der Familie auf?

Die Suche nach den Wurzeln ist eine existentielle Frage, die bestmöglich beantwortet werden muss.
Seit Jahren befassen sich Adoptionsvermittlungsstellen vermehrt mit Anfragen von Adoptierten, bei der Suche nach ihrer Herkunft.
Auch leibliche Eltern suchen nach ihren Kindern und wenden sich an die Vermittlungsstelle. Viele Beteiligten tun sich schwer das Anliegen von Adoptierten zu akzeptieren.
Die Inkognito-Adoption wurde als Regelfall eingesetzt, seit dem 1977 geltenden Adoptionsrecht. Überwiegend ist die Praxis auch heute noch daran orientiert, die Unbekanntheit der Beteiligten zu wahren.
Die Adoptionsfamilie soll vor Störungen der abgebenden Familie geschützt werden, um ihnen ein „normales“ Familienleben zu ermöglichen.
Nach der durchgeführten Adoption gelten Adoptierte rechtlich als nicht mehr verwandt mit der Herkunftsfamilie, sie werden zu fremden Personen.
Oft erhalten Adoptierte auch einen neuen Vornamen, somit eine völlig neue Identität. Die Suche nach der Herkunft ist deshalb für viele Adoptierte sehr mühselig.

Herkunftseltern

Für Herkunftseltern ist es sehr schwierig nach ihren Kindern zu suchen. Die Aufdeckung der Adoption kann nach § 1758 BGB nur mit Zustimmung der Adoptiveltern und des Kindes erfolgen.
Diese Regelung wird nicht selten dahingehend missverstanden, dass Adoptiveltern auch gegenüber ihrem adoptierten Kind die Adoption verschweigen oder dessen Versuche, etwas über die eigene Herkunft zu erfahren oder auch Kontakt zu leiblichen Verwandten aufzunehmen, unterbinden dürften. Dem aber ist nicht so. Das Bundesverfassungsgericht hat in den letzten Jahren mehrfach entschieden, dass jeder Mensch, auch der minderjährige, ein Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung hat.
Gelegentlich kommt es noch vor, dass Anfragen der abgebenden Mütter nicht an die Adoptierten, auch wenn sie schon volljährig sind, weitergeleitet werden. Die Ämter meinen, leibliche Mütter hätten keinen Anspruch, dass die Behörden ihnen behilflich sind.
Adoptierte und Herkunftsmütter haben oft die gleichen Gefühle wie Angst, Schmerz Verzweiflung und Trauer.
Viele Adoptierte suchen, aufgrund der mangelnden Mithilfe einiger Jugendämter, auf eigene Faust nach ihren Verwandten.
Es ist erstaunlich, wie erfolgreich sie dabei sein können. Bei der eigenen Suche nach leiblichen Verwandten wenden sich die Suchenden an Meldeämter, Standesämter, Suchdienste usw.

Autor: Eva Siebenherz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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